Vortrag und Diskussion
zum Thema
Wie geht es unserer Bundeswehr ?
Referent:
Hellmut Königshaus
Wehrbeauftragter
des Deutschen Bundestages
am
Dienstag, 02. November 2010, 19:30 Uhr
Kreiswehrersatzamt Karlsruhe
Vortragssaal im Dienstgebäude
Rintheimer Querallee 2 - 4a, 76131 Karlsruhe
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Presseschau zur Veranstaltung
vom 03.11.2010
"Die
'Streitkräfte müssen attraktiv bleiben"
Wehrbeauftragter Königshaus zu Gast in Karlsruhe
Von unserem Redaktionsmitglied Tina Mayer
Heimspiel in
Karlsruhe: Königshaus ist in der
Fächerstadt aufgewachsen. Foto: Hannibal
Karlsruhe. Für Hellmut Königshaus ist der Termin in Karlsruhe sozusagen ein Heimspiel - schließlich ist der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags in der Fächerstadt aufgewachsen. "Ende der 60er Jahre bin ich dann weggezogen", sagt Königshaus im Gespräch mit den Badischen Neuesten Nachrichten. In seine alte Heimat führte ihn gestern eine Einladung der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik. Im Kreiswehrersatzamt referierte der 60-Jährige zum Thema "Wie geht es der Bundeswehr?".
Und wie geht es ihr? "In der
Truppe ist derzeit natürlich schon eine große Verunsicherung zu
spüren", so der Wehrbeauftragte. Die geplante Strukturreform der
Bundeswehr habe schließlich auch Auswirkungen auf die Laufbahn der
einzelnen Soldaten und damit auf deren individuelle Lebensplanung.
Königshaus steht der von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU) angestoßenen Reform "grundsätzlich positiv"
gegenüber, räumt aber ein, dass sie mit vielen Herausforderungen
verbunden ist. "Die Truppe darf beispielsweise nicht kollektiv
vergreisen", so der FDP-Politiker. Das bedeute, man brauche Nachwuchs,
"wir müssen also neue Leute einstellen, während wir gleichzeitig
Stellen abbauen müssen." Angedacht ist eine Verkleinerung der Truppe
von 240.000 auf 180.000 Soldaten. Das Zivilpersonal soll nach dem
Konzept einer Expertenkommission fast halbiert werden. Eine Reform ist
laut Königshaus notwendig, "weil sich die Rahmenbedingungen einfach
verändert haben." Allein durch den technischen Fortschritt brauche man
weniger Personal.
Entscheidend sei, die Arbeit und Ausbildung bei der Bundeswehr künftig attraktiver zu gestalten. Hier sieht Königshaus etwa qualifizierte Aus- und Weiterbildungsangebote als unerlässlich an. Zudem müsse man den Bundeswehr-Angehörigen nach einer gewissen Zeit auch den Weg in die private Wirtschaft ermöglichen. Als weiteren wichtigen Punkt nennt der Wehrbeauftragte die Vereinbarkeit von Familie und Dienst: "Da könnte viel mehr getan werden. " .So schweben ihm etwa Bundeswehr- Kindergärten vor, die auf die Bedürfnisse der Soldatenfamilien zugeschnitten sind.
Ein Thema, über das er weniger
gern spricht, ist das schwere Gerät, das den Soldaten in Afghanistan
zur Verfügung steht. Hier hatte sich der Wehrbeauftragte für den
Einsatz von Kampfpanzern stark gemacht - wofür er Kritik erntete.
Solche Panzer erschreckten die Bevölkerung, hieß es etwa. Ein
Argument, das Königshaus nicht gelten lässt. "Kanadier und Dänen haben
damit ausgezeichnete Erfahrungen gemacht", sagt der Wehrbeauftragte.
vom 03.11.2010
Weiterführender Link:
Der Wehrbeauftragte auf bundestag.de
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