Periodischer Beitrag
des Landesbereichs V
in der Europäischen Sicherheit Nr. 12/2011
Der Landesbereich Baden-Württemberg verfügt über insgesamt 10 Sektionen in Heidelberg, Karlsruhe-Ortenau, Freiburg, Taubertal, Stuttgart, Tübingen, Sigmaringen, Bodensee-Oberschwaben, Ostwürttemberg und Ulm. Diese leisten in Zusammenarbeit mit unseren Partnern eine ausgesprochen aktive Arbeit auf dem Feld der Sicherheitspolitik, die auf unserer Homepage (www.gfw-lb5.de) eingesehen werden kann.
Wir verstehen unter Sicherheitspolitik mehr als nur den Einsatz von Streitkräften. Wir sehen vielmehr den Ansatz, wie er sich jetzt im Begriff der vernetzten Sicherheit endlich abgebildet hat, als strategisch richtig an. Nur das Zusammenwirken vieler politischer Felder wird zukünftige sicherheitspolitische Probleme lösen können, wie sich in Afghanistan deutlich gezeigt hat. Von diesem Gedanken lassen sich die Sektionen in Baden-Württemberg leiten. Entsprechend gestalten sie ihr Angebot zur sicherheitspolitischen Diskussion über rein militärische Aspekte hinaus.
Natürlich ist es uns aber ein Anliegen, den Kontakt zu Streitkräften und besonders zu unserer Bundeswehr zu halten und darzustellen, dass Streitkräfte auch heute noch ein wichtiges Mittel der Sicherheitspolitik sind.
Auf Landesebene organisieren wir jährlich zwei größere Veranstaltungen. Zum einen den Internationalen Sicherheitspolitischen Kongress in Zusammenarbeit mit dem Verband der Reservisten und dem Deutschen Bundeswehrverband, zum anderen eine Konferenz zusammen mit unserer französischen Partnerorganisation CiDAN am Sitz des EUROKORPS in Straßburg.
Der Kongress mit dem Verband der Reservisten und dem Deutschen Bundeswehrverband findet regelmäßig mit rund 200 Teilnehmern am dritten Novemberwochenende in Baden-Baden statt. Er ist die vermutlich größte sicherheitspolitische Veranstaltung hier im Südwesten und wird in diesem Jahr zum 18. Mal stattfinden. Neben den Mitgliedern der Gesellschaft und der Verbände nehmen regelmäßig Gäste aus der Politik und aus den Streitkräften, aber auch aus Industrie und Wirtschaft teil. Regelmäßig begrüßen wir dabei auch Teilnehmer aus Österreich, Frankreich und aus der Schweiz.
Die Konferenz in Straßburg wurde durch unsere Initiative und dank der Unterstützung des EUROKORPS ins Leben gerufen und fand 2009 das erste Mal statt. Sie wurde 2010 um Vertreter aus Spanien, Portugal und Polen erweitert und wird im März 2012 erneut stattfinden. Auch diese Veranstaltung erfreut sich regelmäßig des Zuspruchs von rund 180 Teilnehmern aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal und Polen, aber auch aus Österreich und der Schweiz. Wir hoffen darauf, dass sich weitere europäische Nationen in Straßburg zukünftig anschließen werden und diese Konferenz europäisches Format gewinnen wird.
Wolfgang Kopp
Landesvorsitzender V
Sektion Ulm
Sektionsleiter OTL a.D. Gert Mack
Die Kernerarbeit trägt Früchte! Nach etlichen Anläufen in den vergangenen Jahren entwickelte sich die Zusammenarbeit mit uns befreundeten Organisationen, wie „Bundeswehrverband –Ehemalige-„ „ DWT“, „Blauer Bund“ sehr positiv. Besonders herauszustellen ist die Zusammenarbeit mit der „Kameradschaft der Dornstädter/Schwäbischen Panzersoldaten e.V.“, dem Traditionsverband der ehemaligen Panzerbrigade 28 Dornstadt/Ulm. Zusätzlich konnte mit dem ebenfalls in der Rommelkaserne Dornstadt stationierten Logistikregiment 47, dank der Unterstützung des derzeitigen Kommandeurs, Oberst Friedrich Engelhardt, eine Kooperation in der Öffentlichkeitsarbeit gebildet werden.
Die beiden Vorträge im Januar und Februar hatten sicherheitspolitischen Charakter. Die Thematik: „Russisches Erdgas – Europäische Versorgungssicherheit?“ und „Entmilitarisierung Europas? Europas Außen- und Sicherheitspolitik im Kontext“ wurde durch wissenschaftliche Mitarbeiter der Uni Chemnitz bzw. der Konrad-Adenauer-Stiftung vorgetragen. Der im Landesverband vorgegebene Schwerpunkt „Afghanistan“ wurde mit den Vorträgen im März „Kinderberg“ – eine NGO im humanitären Einsatz und im Juli „Erkenntnisse und persönliche Erfahrungen nach mehrmaligem Einsatz in Afghanistan“ durch den G2 der 10. Panzerdivision Sigmaringen Rechnung getragen.
Auf Einladung des Gefechtsübungszentrums des Heeres GÜZ in der Altmark, wurde uns im Juni ein herausgehobenes Besuchsprogramm mit einer Einweisung an den modernsten Ausbildungsmöglichkeiten dieser einmaligen Ausbildungseinrichtung vorgestellt. Die Anreise wurde mit einer historischen Stadtführung Magdeburgs und die Rückreise mit einer Besichtigung von Quedlinburg und dem Kyffhäuser verbunden.
In Zusammenarbeit mit dem „Förderkreis Bundesfestung Ulm“ wurde im September in der Bundesfestung Ulm, dem größten noch erhaltenen Festungsensemble Europas, der Bereich Fort Unterer Kuhberg begangen. In diesen Gemäuern war in den Anfangsjahren der Bundeswehr die Standortverwaltung Ulm untergebracht. In Teilen der Zitadelle der Festung der „Wilhelmsfeste“ ist in der Wilhelmsburg derzeit das „Kommando OpFüEingrKräfte stationiert.
Sicherheitspolitisches Seminar am Zinfü, Koblenz
Unser sicherheitspolitischer Höhepunkt dieses Jahr war unser viertägiges sicherheitspolitisches Seminar am Zentrum Innere Führung Koblenz auf persönliche Einladung des Leiters des Zentrums, Brigadegeneral Alois Bach, einem Mitglied der Panzerkameradschaft. Die Verbundenheit mit seinen Dornstädter Kameraden führt auf seine dortige Kompaniechefzeit zurück. Das Seminar wurde gemeinsam mit dem „Freundeskreis der aufgelösten PzGrenBrig 38 „Sachsen-Anhalt“ durchgeführt. Während der Seminararbeit gab es zwischen Schwaben und Anhaltinern mehr Gemeinsames als Unterschiedliches festzustellen. Die Abrundung des Programms erfolgte mit militärhistorischen Bezügen aus napoleonischer Zeit, Besichtigung der Marksburg, Vorträge über Afghanistan und ein Besuch der Bundesgartenschau mit dem Schwerpunkt Bundesfestung Ehrenbreitstein. Für die ehemaligen Panzersoldaten war es eine Selbstverständlichkeit, am Ehrenmal des Deutschen Heeres eine kleine Gedenkfeier mit einer Kranzniederlegung durchzuführen.
Gert Mack
Sektionsleiter
Sektion Ostwürttemberg
Sektionsleiter Gerhard Ziegelbauer
Die GfW-Sektion Ostwürttemberg besuchte gemeinsam mit dem Reservistenverband Ostwürttemberg die Infanterieschule der Bundeswehr in der Hammelburger Saaleck-Kaserne.
Dabei wurden den Gästen ein Einblick in die neuesten Aus- und Weiterbildungsformen der Infanterie vermittelt. Die Teilnehmer konnten sich ein Bild von der modernen Ausrüstung des „Infanteristen der Zukunft“ machen. Auch hatte sie selbst die Gelegenheit Ausrüstungsgegenstände zu testen.
Zur Saaleck-Kaserne gehört des Weiteren das „Vereinte Nationen-Ausbildungszentrum der Bundeswehr. Auftrag des VN Ausbildungszentrum Bundeswehr (VN AusbZentr Bw) ist die praktische Vorbereitung von Soldaten und Zivilpersonal für Einsätze im Rahmen der internationalen Konfliktverhütung und Krisenbewältigung.
Hier erhalten Soldatinnen und Soldaten vor ihrem Einsatz die für die jeweilige Situation erforderliche Ausbildung. Auch zahlreiche Soldaten des Ellwanger Transportbataillons 465 wurden und werden in Hammelburg auf ihren Einsatz vorbereitet.
Aber auch zivile Organisationen wie Deutsches Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk nutzen dieses militärische Ausbildungszentrum.
Einweisung in das Übungsdorf Bonnland
Höhepunkt für die Besuchergruppe aus Ostwürttemberg war die Besichtigung des Übungsdorfes Bonnland. Hierbei handelt es sich um ein 120 Gebäude umfassendes Dorf, welches 1937 abgesiedelt wurde und heutzutage von der Bundeswehr und befreundeten Nationen als Ortskampfanlage genutzt wird.
Gerd Höflacher